HD oder HÜFTDYSPLASIE oder HÜFTGELENKDYSPLASIE
Hüftdysplasie oder Hüftgelenkdysplasie (kurz HD genannt) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Der Oberschenkelkopf passt "nicht richtig" in die Hüftgelenkspfanne herein. Alle Hunderassen können davon betroffen sein, aber schwerere, bzw. größere Rassen sind eher betroffen.
HD kann vererbt werden (genetisch bedingt) oder durch falsche Haltung (z. B. viel Treppensteigen) und/oder nicht rassegerechte Fütterung begünstigt werden.
Woran kann man HD erkennen?
Bei Hunden, die noch im Wachstum sind, sind die Knochen noch weich und der Hund ist sogar noch beweglicher im Gelenk. Durch diese größere Beweglichkeit wird die Knochenhaut des Pfannenrandes gereizt und der Hund hat Schmerzen beim Laufen und Spielen. Manch ein Hund will nicht mehr gehen, sondern setzt sich einfach hin. Ein anderer Hund hat solch starke Schmerzen, daß er laut aufschreit, andere haben "nur" einen wackelnden Gang. Der Gang zum Tierarzt sollte kurzfristig nach Erkennen dieser Symptome erfolgen, um Ursachen und Folgen zu besprechen. Bei erwachsenen Hunden empfiehlt es sich, diesen auf HD röntgen zu lassen. Für eine genaue Auswertung muß der Hund in eine kurze Vollnarkose gelegt werden, weil die Untersuchung sonst zu schmerzhaft wäre.
In Rückenlage werden die Hinterbeine stark überstreckt und es wird dann geröntgt. Der Tierarzt kann dann mit Hilfe eines speziellen Winkelmessers den Schweregrad der HD beurteilen.
HD - A bedeutet, daß der Hund HD-frei ist
HD - B bedeutet, daß beim Hund Verdacht auf leichte HD besteht
HD - C bedeutet leichte HD
HD - D bedeutet mittlerer Schweregrad
HD - E bedeutet, daß der Hund unter schwerer HD leidet
Sollte Ihr Hund unter HD leiden, ist mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens das weitere Vorgehen zu besprechen. Wichtig für jeden Hund ist eine optimale (rassegerechte!) Ernährung und regelmäßige (rasse- und altersgerechte !) aber gelenkschonende Bewegung. Auch der gesündeste Hund kann aufgrund falscher Haltung schwere Hüftschäden davontragen. Sollte ein Hund von HD betroffen sein, wird kein seriöser Züchter diese Tiere zur Zucht einsetzen. Aber leider (und das ist meine persönliche Meinung!) müssen immer noch nicht alle Rassen auf HD untersucht werden, damit sie in der Zucht eingesetzt werden dürfen. Welpenkäufern kann ich nur empfehlen, sich die Zuchtzulassungsunterlagen der Elterntiere zeigen zu lassen.
HD kann nicht geheilt werden, aber man kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und dem Hund durch Medikamentengabe die Schmerzen nehmen. Verschiedene Operationen sind möglich, auch kann in Extremfällen eine künstliche Hüfte eingesetzt werden.
Das Lesen von weitergehender Literatur kann ich nur empfehlen.
EKLAMPSIE DER HÜNDIN
Manch ein Züchter kennt die für die Mutterhündin lebensbedrohliche Eklampsie. Dieser Fachausdruck kommt ursprünglich aus der Humanmedizin. Bei der Hündin sind Krämpfe eine Folge verminderter Kalziumkonzentration im Blut. Diese Krämpfe können bei jeder Hündin während der Säugeperiode auftreten, weil die Hündin in der Zeit oft mehr Kalzium für die Milchproduktion braucht, als ihrem Körper zur Verfügung steht. Wieviel Kalzium eine Hündin braucht, ist zum einen rassebedingt; kleine Rassen brauchen im Allgemeinen verhältnismäßig mehr als Großrassen. Auch die Wurfstärke spielt eine entscheidende Rolle.
Durch hochwertiges Futter wird zwar das Risiko für eine Eklampsie herabgesetzt, kann aber niemals ausgeschlossen werden.
Manche Züchter empfehlen daher, etwas Quark und viel frisches Fleisch zuzufüttern. Hat eine Hündin aber einen Wurf zu versorgen, kann auch der Quark kein Schutz vor einer Eklampsie sein, weil die Hündin nicht soviel Quark fressen kann, wie sie selbst für die Milchproduktion benötigt. Für Hunde hat sich ein Verhältnis von 1,2 Teilen Kalzium zu 1 Teil Phosphor bei der Fütterung bewährt.
Fleisch enthält auf einem Teil Kalzium 20 Teile Phosphor, weder Getreide noch Gemüse können dieses Missverhältnis ausgleichen.
Wie bemerke ich eine Eklampsie?
Meist wird die Hündin zuerst unruhig. Dann folgen Taumeln, Probleme beim Aufstehen (Hinterbeine!), Fieber und Futterverweigerung.
Später krampfen die Hündinnen am ganzen Körper und nehmen ihren Kopf dabei in den Nacken.
Es folgen unkontrollierbare Zuckungen, die an einen epileptischen Anfall erinnern.
Auftretendes Fieber ab ca. 4 Tage nach der Geburt (ab 39 Grad Celsius) ist immer ein Alarmsignal!
Wenn die Hündin nicht SOFORT (!) Hilfe von einem fachkundigen Tierarzt erhält, kann die Erkrankung schnell zum Tod der betreffenden Hündin führen. Bei gezielter Behandlung ist die Hündin aber nach kurzer Zeit wieder fit. Nicht zu unterschätzen ist aber, daß trotzdem eine Eklampsie auch nach recht kurzer Zeit wieder auftreten kann.
Um Rückfälle möglichst zu vermeiden, sollte man die Kalziumdepots der Hündin auffüllen und auch auf einem recht hohen Level halten.
Ob die Welpen abgesetzt oder der Hündin belassen werden können, kann nur von einem erfahrenen Tierarzt entschieden werden.
Man sollte bedenken, daß das Muttertier einer mittelgroßen Rasse schon bei “nur” 6 Welpen einen rund 5fachen Energiebedarf hat, bei mehr Welpen liegt er entsprechend höher.
Bei optimal mit allen Nährstoffen versorgten Hündinnen lehrt die Erfahrung, daß die Krankheit seltener auftritt, aber trotzdem niemals ausgeschlossen werden kann.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Hunden, daß Sie stets vor dieser gefürchteten Krankheit verschont sind.
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